Gaming am Arbeitsplatz
Das Thema Gaming am Arbeitsplatz wird des öfteren mit mangelnder Motiviation, Abschottung oder Ablenkung assoziiert. Manche Unternehmen orientieren sich jedoch an Hochschulen und nutzen Computerspiele zur Steigerung der Produktivität, der Motivation und des Spaßes bei der Arbeit.
„Wir arbeiten oft ohne Unterbrechung, um möglichst viel zu erledigen. Es könnte aber effektiver sein, kleine Pausen einzulegen, um bei einer spannenden Beschäftigung wie einem Videospiel, wieder Energie zu tanken“, meint Michael Rupp, Mitautor der Human Factors Studie zu Videospielen am Arbeitsplatz.
Die Einrichtung von Gaming-Räumen und -Gruppen ist ein Anreiz, ins Büro zu kommen. Außerdem haben die Angestellten so einen Grund, sich auch vor oder nach der Arbeit zu treffen. Die Gaming-Community bei Steelcase umfasst mittlerweile fast 200 Mitarbeitende weltweit, die gemeinsam Online-Spiele, E-Sports-Turniere, aber auch Brettspiele, Quizspiele und Puzzles spielen. Sie treffen sich dabei sowohl virtuell als auch persönlich.

Work Hard. Play Hard.
Ein bisschen Spielen bei der Arbeit hilft:
Gemeinschaft schaffen: „Man kann Menschen nicht dazu bringen, sich miteinander anzufreunden. Aber man kann ein Umfeld schaffen, das dies zumindest begünstigt“, sagt Robin Dunbar, Autorin des Buches Friends. Freundschaften am Arbeitsplatz halten Talente im Unternehmen und fördern Vertrauen, Engagement, Kreativität und Zusammenarbeit.
Authentizität ermöglichen: „Beim Spielen zeigen wir, wer und wie wir außerhalb der Arbeit sind“, sagt Charlie Hunt, der mit Pasha Oudsema das „Gaming Core Team“ bei Steelcase leitet. Hunt zufolge trägt die Gaming-Community dazu bei, dass Menschen sich wahrgenommen fühlen, weil sie ihre Vorlieben ausleben können.
Eine Pause für unser Gehirn: „Wenn die Arbeit stressig ist, kann ich hier abschalten. Ich treffe Freunde und kann mir eine mentale Pause gönnen“, so Oudsema. Rupps Studie bestätigt dies: Eine kurze Gaming-Pause reduziert die kognitive Erschöpfung.
Diverse Teams aufbauen: Alter, Position oder Abteilung sind beim Computerspielen und ähnlichem Nebensache. Man trifft sich, weil man Spaß an der Sache hat und knüpft Kontakte und Netzwerke, die es sonst nicht geben würde.
Schlüsselkenntnisse entwickeln: Gamer-Skills haben heutzutage viel mit dem gemeinsam, was auch im Beruf benötigt wird. Man arbeitet und kommuniziert mit Menschen, die vor Ort, aber auch virtuell zugeschaltet sein können, trifft schnelle Entscheidungen und löst Probleme – das klingt doch fast wie ein normaler Arbeitstag, oder?
Anregungen zum Aufbau einer Gaming-Community.
- Finden Sie Ihr Gaming-Hub. Gute ergonomische Stühle, Stühle und Tische in Reihen und eine gemütliche Lounge sind perfekt, um sich zu treffen und online oder vor Ort zu zocken.
- Mit nur einer Game Night anfangen. Machen Sie sich keinen Druck. Die Community entsteht nicht über Nacht.
- Die richtige Intention. Ermutigen Sie Teams und Mitarbeitende, eine Pause fürs gemeinsame Spielen einzuplanen, um so die Gemeinschaft zu fördern.
- Bieten Sie digital und analog. Fragen Sie die Kolleg*innen, welche digitalen und analogen Spiele sie am meisten interessieren.
- Kommunizieren Sie per Chat. Ein guter digitaler Chat schafft die Grundlage für eine lebendige Gaming Community.