Im Norden von Texas, wo das Wachstum der Vororte auf ein tief verwurzeltes Engagement für Bildung trifft, schreibt der Prosper Independent School District (ISD) die Regeln dafür neu, was eine öffentliche Schule sein kann. Angetrieben von rasantem Bevölkerungswachstum und einer Kultur, die den Status quo ablehnt, hat der Bezirk eine mutige Initiative ins Leben gerufen, um Lernumgebungen neu zu gestalten – mit dem Ziel, dass jede Ecke der Schulen die Zukunft widerspiegelt, in die die Schüler*innen hineinwachsen.

Im Zentrum dieser Transformation steht Dr. Holly Ferguson, Superintendentin des Prosper ISD, deren 27-jährige Karriere im Bildungswesen zu einer ebenso fortschrittlichen wie persönlichen Vision geführt hat. „Es ist einfach etwas Besonderes an der Präsenz und den Erwartungen unserer Gemeinschaft“, sagt Dr. Ferguson. „Wir waren schon immer davon überzeugt, dass unsere Kinder mehr verdienen. Dieser Glaube an Innovation bestimmt jede Entscheidung, die wir treffen.“

Diese Entwicklung begann mit einer Frage: Was wäre, wenn Schulen weniger wie Fabriken und mehr wie die Zukunft aussehen würden?

Pilotprojekt ebnet den Weg

Im Jahr 2018 startete der Bezirk eine Reihe von Pilotprojekten, um die Grenzen des traditionellen Klassenzimmerdesigns zu überwinden. Lehrer*innen – motiviert, aber oft mit provisorischen Lösungen arbeitend – versuchten bereits, auf eigene Faust zu innovieren. Einige nutzten Gymnastikbälle als flexible Sitzgelegenheiten, andere sägten die Beine alter Esstische ab, um niedrige Arbeitsbereiche für Schüler*innen zu schaffen.

„Die Lehrer innen waren bereit“, erinnert sich Dr. Ferguson. „Sie schufen mit allem, was sie finden konnten. Das zeigte uns: Wir mussten aufholen.“

Und das taten sie – mit Hilfe von Huckabee, einem Architektur- und Designbüro, das sich auf innovative Lernumgebungen spezialisiert hat, und Steelcase Learning. Gemeinsam entwickelten sie den charakteristischen Ansatz des Bezirks: Räume, die sowohl Lernende als auch Lehrende befähigen, ihre Umgebung an die jeweilige Aufgabe anzupassen.

Die Pilotprogramme ermöglichten es dem Bezirk, mit verschiedenen Arten von Möbeln und Raumaufteilungen zu experimentieren und dabei wertvolles Feedback von Lehrer*innen und Schüler*innen zu sammeln. Eine zentrale Erkenntnis war der Bedarf an Möbeln, die unterschiedliche Lehr- und Lernstile unterstützen können. „Viele unserer Möbel und Designs waren sehr traditionell, weil wir so schnell gewachsen sind“, erklärt Ferguson. Traditionelle Tische und Stühle waren oft sperrig und funktional eingeschränkt. Die neuen Möbel hingegen sind flexibler und anpassungsfähiger und lassen sich leicht für verschiedene Aktivitäten und Gruppengrößen umstellen.

„Flexibilität war immer das Wort, das wir bis zur Erschöpfung verwendet haben“, sagt Konrad Judd, Senior Executive Director of Design bei Huckabee. „Wie einfach ist es für den Lernenden oder den Pädagogen, den Raum zu verändern, umzugestalten und neu zu ordnen? Es geht darum, den Sweet Spot zu finden. Nicht nur, wo der Bezirk jetzt steht, sondern auch, wohin er sich entwickelt – und ihm ein Umfeld zu bieten, in dem er sich in diese Richtung entwickeln kann.“

Wie die Zukunft des Lernens aussieht

An den Rock Hill und Walnut Grove High Schools erwartet die Schüler*innen eine Vision, die es mit vielen Universitäten aufnehmen kann. Herzstücke sind offene “Student Unions”, lichtdurchflutete, mit WLAN ausgestattete Bereiche für die Zusammenarbeit, in denen sich Schüler*innen vor dem Unterricht, in Freistunden und lange nach dem letzten Gong versammeln. Dieses Design fördert nicht nur die akademische Arbeit, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Schüler*innen.

„Die Schülerinnen und Schüler kommen früh und sie bleiben lange“, bemerkt Judd. „Diese Räume sind zu ihren sozialen und akademischen Zentren geworden.“

Statt statischer Reihen schwerer Tische und unbeweglicher Lehrerarbeitsplätze verfügen die Klassenzimmer nun über leichte, mobile Möbel – Podeste statt Lehrerpulte, Barhocker, weiche Sessel und konfigurierbare Arbeitsbereiche für Schülergruppen.

Dr. Ferguson erinnert sich, dass die Transformation über Möbel hinausging. „Wir haben das Gebäude selbst neu gestaltet. Traditionelle Schulen passten nicht zu der Innovation, die wir einbringen wollten. Jetzt inspirieren die Räume zum Lernen.“

Diese Inspiration lässt sich nicht nur anhand von Testergebnissen messen. Auch Bewertungen nach der Inbetriebnahme und Gesprächsrunden mit Interessengruppen liefern eindeutige Ergebnisse. „Die Ausleihrate der Bibliothek lag bei null“, erklärt Dr. Ferguson. „Jetzt ist die Bibliothek voll. Die Studierenden essen dort, lernen dort, arbeiten dort zusammen. Es ist nicht ruhig dort – und genau darum geht es.“

Die Räume fördern auch Chancengleichheit. In einem Bezirk, der allein im letzten Jahr um über 3.000 Schüler*innen gewachsen ist, hat Prosper ISD Innovation in jeder Jahrgangsstufe verankert. Makerspaces, einst eine Seltenheit, sind nun Standard. Ausgestattet mit Werkzeugen von Nähmaschinen bis zu 3D-Druckern helfen sie den Schüler*innen, nicht nur Wissen, sondern auch Selbstvertrauen aufzubauen.

In einem ebenso modernen wie symbolträchtigen Schritt, der Prosper’s Zukunftsorientierung unterstreicht, sind E-Sport-Labore zu einem Mittelpunkt des studentischen Engagements geworden. Dabei handelt es sich nicht um Kellerräume mit Sitzsäcken, sondern um gläserne, gut sichtbare Zentren, in denen Studierende, darunter auch nationale Meister, für ihre Zukunft in den Bereichen Technologie, Design und teamorientierte Strategie trainieren.

Für Dr. Ferguson verkörpert die Esports-Initiative ihre Vision. „Ein Fünftklässler hat mich ausgefragt – er wollte wissen, wie er ins Highschool-Programm kommt, welche Noten er braucht. Es war nicht nur Interesse; es war Ehrgeiz. Genau das wollen wir.“

Während Prosper sich auf den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes vorbereitet, laufen die Pilotprogramme weiter. Die Arbeitsbereiche der Mitarbeitenden werden auf Grundlage von Echtzeit-Feedback neugestaltet, und stellvertretende Schulleiter wurden eingeladen, neue Möbelkonfigurationen zu testen. Jeder Raum, jede Wand, jeder Stuhl wird unter dem Gesichtspunkt des Lernens neu betrachtet.

„Was Huckabee und Steelcase geleistet haben, ist mehr als nur Design“, sagt Dr. Ferguson. „Sie sind eine Partnerschaft mit uns eingegangen. Sie haben uns dabei geholfen, neu zu definieren, wer wir sind – und wer wir werden können.“

Das ist eine Lektion, die Prosper ISD seinen Schüler*innen heute täglich vermittelt: Innovation ist kein Schlagwort. Sie ist ein Versprechen.

*Die Verfügbarkeit der Produkte kann je nach Region variieren.