Als das Team des Palm Beach State College (PBSC) sich das Ziel setzte, die Verbleib- und Abschlussraten der Studierenden zu steigern, war ihnen klar, dass sie als Erstes in ihre Lehrkräfte investieren mussten.

An einem sonnigen Wintertag versammelte sich in der palmengesäumten Stadt Lake Worth, Florida, eine große Menschenmenge zur Feier der Eröffnung des neuen Center for Teaching and Learning Excellence (CTLE) am PBSC. Der neue Bereich umfasst eine Fläche von 1.500 m² und wurde für die 700 dort tätigen Lehrkräfte geschaffen, um innovative Ansätze zur Förderung des Lernerfolgs der Studierenden zu entwickeln und umzusetzen.

„Als wir begannen, ein Modell für die gesamte Hochschule zu entwickeln, von dem wir uns herausragende Lehr- und Lernergebnisse erwarteten, war uns bewusst, dass dies eine verstärkte Weiterbildung der Lehrkräfte erforderte. Wir benötigten einen zentralen Ort, an dem alles zusammenläuft und gebündelt wird“, so Joshua Kanies, Direktor des CTLE.

Das CTLE wurde mit einem Zuschuss der Bundesregierung finanziert. Eine der Auflagen sieht deshalb auch vor, den Bedürfnissen der lateinamerikanischen Studierenden mehr Aufmerksamkeit zu schenken; diese stellen 33 % der Studierenden am PBSC. Die Auflagen zur Gewährung des Zuschusses entsprechen allerdings ohnehin dem Ziel der Hochschule, die Verbleib- und Abschlussrate zu steigern, nicht nur bei hispanischen Studenten, sondern allen Studierenden.

„Was wir hier aufbauen, kommt jedem einzelnen Studierenden zugute“, betont Kanies. „Wir müssen zwar die Anforderungen für den Zuschuss der Bundesregierung erfüllen, unser Ziel ist es aber auch, das Konzept auf alle unsere Standorte zu übertragen und für alle unsere Studierenden umzusetzen.“

Bisher standen den Lehrkräften ein kleiner Arbeitsraum in der Campus-Bibliothek und einige wenige private Arbeitsbereiche zur Verfügung, die allerdings über den gesamten Campus verteilt waren. Kanies Team wollte einen Ort schaffen, der Inspiration bietet und wissenschaftliches Arbeiten und lebenslanges Lernen fördert und an dem die Lehrenden zusammenkommen und ihr Potenzial voll ausschöpfen können.

„Wir analysierten die Fähigkeiten und möglichen Weiterentwicklungspotenziale jedes einzelnen Fakultätsmitglieds. Wir wollen gezielte Weiterbildungen bieten, die die Lehrkräfte wiederum in ihren eigenen Programmen und Abteilungen umsetzen können“, erklärt Kanies.

Die Dozent*innen sollten einen angenehmen und einladenden Raum erhalten, in dem sie Mentoring- und Coaching-Angebote nutzen können, sich mit Kolleg*innen und Führungskräften in zwanglosem Rahmen treffen können und der ihnen auch die Möglichkeit gibt, in Ruhe ihre Aufgaben zu erledigen und E-Mails zu schreiben.

„Das Zentrum ist ein Safe Space für die Lehrenden – dort können sie sich vorbereiten, Fehler machen, ohne dabei vor den Studierenden zu stehen, und sie können die Qualität ihrer Kurse optimieren. Wir möchten den Erfolg der Studierenden fördern und dafür den Lehrkräften die Rahmenbedingungen bieten, die genau dies ermöglichen”, erläutert Kanies.

Das CTLE ist ein offener, großzügiger Bereich mit natürlichem Licht, Hightech-Ausstattung und verschiedenen auf die Bedürfnisse der Lehrkräfte abgestimmten Arbeitsbereichen. Lounge-Bereiche und eine komplett eingerichtete Kaffeebar laden zu informellen Gesprächen mit Kolleg*innen ein. Das Active Learning Studio ist ein multifunktionaler Konferenzraum für Schulungen, Vorträge und andere große Meetings. Mehrere Arbeitsplätze und Pods geben Angestellten und Gastdozent*innen die Möglichkeit, ihre Arbeit zu erledigen oder an virtuellen Meetings teilzunehmen. Bereiche zur Zusammenarbeit bringen die Menschen zusammen, um zu Lernen und gemeinsam innovative Ideen zu entwickeln.

„Dies war unsere Gelegenheit, den Lehrkräften zu zeigen: ‚Ihr seid uns wichtig und wir kümmern uns um euch‘“, so Kanies.