Makroverschiebungen
Mangelware Wohlbefinden
Schlagzeilen und Buchtitel sprechen Bände: „Gemeinsam einsam“, „Psychosoziale Risiken und psychische Gesundheit bei der Arbeit“ und für Nachwuchskräfte „Generation Angst“. Stress, Angst, Depression und mangelnde Konzentration sind für Arbeitgeber weltweit Anlass zur Sorge, wie eine Studie von WorkPlace Options, einem globalen Anbieter von Personallösungen, herausfand.
Die mit hybrider Arbeit einhergehende Flexibilität hätte eigentlich die Work-LifeBalance verbessern sollen. Dem ist jedoch nicht so. Zwar blieb die Produktivität konstant, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit ihrer Work-Life-Balance ist in den letzten drei Jahren jedoch gesunken, so eine globale Studie von Steelcase. Schlagzeilen und Buchtitel sprechen Bände: „Gemeinsam einsam“, „Psychosoziale Risiken und psychische Gesundheit bei der Arbeit“ und für Nachwuchskräfte „Generation Angst“. Stress, Angst, Depression und mangelnde Konzentration sind für Arbeitgeber weltweit Anlass zur Sorge, wie eine Studie von WorkPlace Options, einem globalen Anbieter von Personallösungen, herausfand.
Die mit hybrider Arbeit einhergehende Flexibilität hätte eigentlich die Work-LifeBalance verbessern sollen. Dem ist jedoch nicht so. Zwar blieb die Produktivität konstant, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit ihrer Work-Life-Balance ist in den letzten drei Jahren jedoch gesunken, so eine globale Studie von Steelcase. Zu den größten Sorgen von Personalverantwortlichen gehört die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden.
Viele Unternehmen haben erkannt, wie wichtig das Thema heute ist. Laut einer Steelcase-Studie von 2024 wollen 38% der befragten globalen Führungskräfte dem Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden in den nächsten zwei Jahren mehr Priorität einräumen, gleich hinter dem Ziel der besseren Zusammenarbeit. Die Studie zeigt zudem, dass der Erholung in den nächsten 12 Monaten deutlich mehr Bedeutung zukommen wird.
Führungskräfte nehmen sich vermehrt Zeit für Erholung. Es muss also sichergestellt sein, dass alle Beschäftigten Zugang zu Erholungsräumen haben und diese auch nutzen dürfen. Besonders wichtig sind derartige Räume allerdings für Mitarbeitende, die sich als neurodivers identifizieren und ihre Sinneseindrücke stärker kontrollieren müssen.
„Ungewissheit zu meistern und zugleich Körper, Geist und Seele zu schützen, ist keine neue Herausforderung. Was sich unterscheidet ist die Geschwindigkeit des Wandels und die unpersönliche Natur derTechnologie.“
Laut dem Work Trend Index 2024 von Microsoft leiden 68% der Menschen unter dem Arbeitstempo und -volumen und 46% fühlen sich ausgebrannt. Die Geschwindigkeit des Wandels belastet Führungskräfte ebenso wie Mitarbeitende – beide Gruppen sind gestresst und orientierungslos. Manager nennen zunehmende Verantwortung, Umstrukturierung und Budgetkürzung als Ursachen für eine gestresste Belegschaft, wie Gallup berichtet.
Zum veränderten Arbeitsrhythmus und -tempo unserer Zeit tragen auch hybride Arbeitsmodelle bei. Durch die schiere Menge an Meetings und Aufgaben steigt die Gefahr von Burnout. In dem Versuch, alle Aufgaben zu bewältigen, nehmen sich viele Menschen zu wenig Zeit für Erholung. Die Arbeit wird dadurch immer mehr zur Formsache mit wenig Raum für Kreativität, Innovation und Beziehungen.
Wir verbringen unsere Tage zunehmend mit Video-Calls statt mit persönlichen Begegnungen. Wenn Technologie zwischenmenschliche Beziehungen ersetzt, empfinden wir jedoch keine Verbundenheit. Kommen einige Mitarbeitende ins Büro, andere jedoch nicht, entstehen keine sozialen Kontakte, die für ein Gefühl der Zugehörigkeit oder für das gemeinsame Arbeiten an Zielen notwendig sind. Den meisten Arbeitnehmenden geht es nicht gut. Insbesondere jungen Arbeitnehmenden.Arbeitnehmende erkennen, dass sie ihr Wohlbefinden stärker priorisieren müssen. Laut einer globalen SteelcaseStudie rangiert es heute an zweiter Stelle direkt hinter der Familie. Die Arbeit steht überraschenderweise erst an vierter Stelle. Diese Diskrepanz birgt ein konstantes Spannungsfeld, während Führungskräfte eine sowohl für die Mitarbeitenden als auch das Unternehmen tragfähige Balance suchen.
Die richtige Balance
66%Die grassierende Unzufriedenheit der Arbeitnehmenden
Im State of the Global Workplace-Bericht 2024 von Gallup gaben 66% der Arbeitnehmenden an, dass ihre Lebenszufriedenheit 2023 niedrig war. Bei den unter 35 Jährigen waren es sogar 69%. Generation Z – bis 2030 ein Drittel der arbeitenden Bevölkerung – leidet vermehrt unter Angsterkrankungen und stellt ein zunehmendes Problem für Unternehmen dar, die diese Mitarbeitenden betreuen und entwickeln müssen.
Angestellte unter 35Alle AngestelltenBrené Brown
Living Beyond Human Scale
Podcast-Serie
69%Was geht hier vor?
Man würde meinen, dass es den Menschen besser geht, nachdem die Pandemie zunehmend in den Hintergrund tritt. Zahlreiche Faktoren – persönliche und berufliche ebenso wie soziale und globale – wirken sich jedoch negativ auf die Psyche aus. Zum einen verändert sich die Arbeitswelt schneller als wir Menschen mithalten können. Laut Soziologin und Autorin Brené Brown „leben wir über die menschlichen Verhältnisse hinaus“.
68%der Mitarbeitenden machen Arbeitstempo und -volumen zu schaffen46%der Mitarbeitenden fühlen sich ausgebranntLaut dem Work Trend Index 2024 von Microsoft leiden 68% der Menschen unter dem Arbeitstempo und -volumen und 46% fühlen sich ausgebrannt. Die Geschwindigkeit des Wandels belastet Führungskräfte ebenso wie Mitarbeitende – beide Gruppen sind gestresst und orientierungslos. Manager nennen zunehmende Verantwortung, Umstrukturierung und Budgetkürzung als Ursachen für eine gestresste Belegschaft, wie Gallup berichtet.
Zum veränderten Arbeitsrhythmus und -tempo unserer Zeit tragen auch hybride Arbeitsmodelle bei. Durch die schiere Menge an Meetings und Aufgaben steigt die Gefahr von Burnout. In dem Versuch, alle Aufgaben zu bewältigen, nehmen sich viele Menschen zu wenig Zeit für Erholung. Die Arbeit wird dadurch immer mehr zur Formsache mit wenig Raum für Kreativität, Innovation und Beziehungen.
Wir verbringen unsere Tage zunehmend mit Video-Calls statt mit persönlichen Begegnungen. Wenn Technologie zwischenmenschliche Beziehungen ersetzt, empfinden wir jedoch keine Verbundenheit. Kommen einige Mitarbeitende ins Büro, andere jedoch nicht, entstehen keine sozialen Kontakte, die für ein Gefühl der Zugehörigkeit oder für das gemeinsame Arbeiten an Zielen notwendig sind.
Im Artikel „Move the needle: Wellness at work“ erklärt McKinsey Senior Partner Liz Hilton Segel, warum Wohlbefinden für Führungskräfte Priorität haben sollte: „Unternehmen sollten Wohlbefinden als konkrete Kompetenz, wichtigen Geschäftsfaktor und messbares Ergebnis betrachten. Wohlbefinden sorgt nicht nur für zufriedenere, produktivere Beschäftigte, sondern geht einher mit Innovation und Unternehmenserfolg. Arbeitgeber können etwas gegen Burnout unternehmen. Sie können Mitarbeitenden mit psychischen und gesundheitlichen Herausforderungen helfen, indem sie ein gesundes Umfeld für ihre Beschäftigten schaffen.“
Viele Unternehmen haben erkannt, wie wichtig das Thema heute ist. Laut einer Steelcase-Studie von 2024 wollen 38% der befragten globalen Führungskräfte dem Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden in den nächsten zwei Jahren mehr Priorität einräumen, gleich hinter dem Ziel der besseren Zusammenarbeit. Die Studie zeigt zudem, dass der Erholung in den nächsten 12 Monaten deutlich mehr Bedeutung zukommen wird.
Führungskräfte nehmen sich vermehrt Zeit für Erholung. Es muss also sichergestellt sein, dass alle Beschäftigten Zugang zu Erholungsräumen haben und diese auch nutzen dürfen. Besonders wichtig sind derartige Räume allerdings für Mitarbeitende, die sich als neurodivers identifizieren und ihre Sinneseindrücke stärker kontrollieren müssen. Ein besseres Arbeitsumfeld
Möglichkeiten zur Erholung bei der Arbeit haben sich in 3 Jahren verdreifacht
7%2021 13%2022 2023 2024
13%23%Personalverantwortliche begegnen diesem komplexen Thema mit umfassenden Programmen für Mitarbeitende, mit Initiativen zur Stressreduktion und Achtsamkeit und mit flexiblen Arbeitsmöglichkeiten. Ebenso wichtig ist eine Unternehmenskultur, die psychische Gesundheit enttabuisiert. Nur so kann ein unterstützendes integratives Umfeld entstehen, in dem die Mitarbeitenden aufblühen. Der Arbeitsort kann ebenfalls einen Beitrag leisten, indem er das Wohlbefinden fördert und stärkt – und sogar Freude beim Arbeiten bringt (s. Work Better Magazin, Frühjahr 2024: Freude bei der Arbeit) mit Räumen, die Spaß machen und Stress senken. Schöne Dinge und natürliche Materialien wirken beruhigend und einladend und schaffen einen Gegenpol zu rein funktionalen Arbeitselementen.
In den meisten Ländern hinkt das Arbeitserlebnis der Effektivität hinterher
Verwendung mit Genehmigung von Gensler Global Workplace Survey 2024Effektivität & Wohlbefinden via Designe
Der Global Workplace Survey 2024 von Gensler rät zu einem Gleichgewicht aus hoher Effektivität und positivem Arbeitserlebnis. Die Studie empfiehlt, Effektivität und das Erlebnis zu messen, d.h. wie die Menschen den Raum wahrnehmen, und „Emotion wie auch Funktion im Design zu berücksichtigen“.
Der Mensch im Mittelpunkt
Mitarbeitende müssen sich an neue hybride Arbeitszeiten mit vermehrter Anwesenheit im Büro gewöhnen, wodurch sie an Autonomie einbüßen. Um sie zu unterstützen, sollten Arbeitgeber möglichst viele Hindernisse beseitigen und ein breites Spektrum an Räumen und Erlebnissen anbieten. Wenn Mitarbeitende ins Büro kommen, müssen sie sicher sein, dass ihre Bedürfnisse und Vorlieben berücksichtigt wurden und sie geeignete Räume für ihre Arbeit vorfinden.
Privatsphäre und Bereiche, die Wohlbefinden fördern, sind die beiden wichtigsten Wünsche und Erwartungen der Mitarbeitenden (Steelcase Studie 2023)Viele Arbeitgeber geben Räumen zur Zusammenarbeit in hybriden Teams Vorrang und vergessen dabei den Faktor Privatsphäre.
Mitarbeitende brauchen aber auch Räume, die sie auf menschlicher Ebene unterstützen – Stillzimmer, Rückzugsorte für Menschen mit besonderen körperlichen oder psychischen Bedürfnissen sowie Ruheräume zum Nachdenken oder Erholen. Der Arbeitsplatz sollte einladend und sicher sein und jedem das Gefühl geben, dass er dazu gehört und dass seine Bedürfnisse berücksichtigt wurden.
Durch die Integration dieser menschenorientierten Räume in die Arbeitsumgebung zeigen Unternehmen, dass sie ihre Mitarbeitenden nicht nur als Arbeitskräfte, sondern als Menschen schätzen. Dies fördert Authentizität, schafft Vertrauen und steigert die Zufriedenheit, sodass die Mitarbeitenden bestmöglich eingebunden sind.
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In dieser Sonderausgabe des Work Better Magazins erfahren Sie mehr zu vier Makroverschiebungen, die die Art und Weise, wie wir arbeiten, verändern, und dazu, wie Community-Based Design dabei helfen kann, lebendige Arbeitsorte zu schaffen, an denen sich die Menschen entfalten können.
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