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Ein neuer Präzedenzfall Mehr als nur Statussymbol: Raumkonzepte mit Wohlfühl-Faktor Die globale Gesundheitskrise war jedoch ein Katalysator für Veränderungen und veranlasste die Juristen, ihre Prioritäten neu zu überdenken. Laut der American Bar Association ist die Vergütung nicht mehr das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Arbeitsplatzes, sondern eine bessere Work-Life-Balance, einschließlich flexiblerer Arbeitszeiten. Flexibilität in Bezug darauf, wo, wie und wann gearbeitet wird, wurde von 30 % der Teilnehmenden genannt.* Der Community Space bietet Anwälten einen Ort, an dem sie konzentriert arbeiten, aber auch mit Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch kommen können, was sich förderlich auf die Arbeitsplatzkultur auswirkt. Das Rechtswesen ist bekannt für ihre fordernde Arbeitskultur, in der 80 oder mehr Stunden pro Woche die Regel sind. Der Wunsch, in einer Kanzlei Partner zu werden, ging bisher auf Kosten persönlicher Beziehungen und des allgemeinen Wohlbefindens. „Jahrzehntelang sahen Kanzleien gleich aus. Imposante Einzelbüros, mondäne Konferenzräume und beeindruckende Lobbys waren die Norm und dienten in erster Linie dazu, den Klienten gegenüber Status und Prestige zu demonstrieren. Mittlerweile gehen die Kanzleien bewusster auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ein und verfolgen einen stärker auf den Menschen ausgerichteten Ansatz“, so Keith Bujak, Forschungsleiter bei Steelcase WorkSpace Futures. Unter seiner Leitung wurde erforscht, wie der Arbeitsplatz den dynamischen Anforderungen von Juristen besser gerecht werden kann. Die Untersuchung wurde in den USA und Kanada durchgeführt und umfasste Primär- und Sekundärquellen, es lassen sich allerdings ähnliche Muster in Europa erkennen.

Die zunehmende Akzeptanz neuer Technologien treibt den Wandel voran: Die Mehrheit der Kanzleien (66 %) rechnet mit höheren Technologieausgaben für ein flexibleres Arbeitsumfeld, wobei IT-Sicherheit und Netzwerkfähigkeiten oberste Priorität haben. „Die Pandemie hat die digitale Transformation beschleunigt“, erklärt Bujak. „Die Menschen sind nicht mehr auf Papier und Desktop-Computer angewiesen, sondern können dank der mobilen Technologie überall arbeiten.“

Laut einer Steelcase Studie aus dem Jahr 2022 kommt der Großteil der Juristen in den USA und Kanada an drei oder mehr Tagen pro Woche ins Büro (einer der höchsten Werte im Vergleich zu anderen Branchen), um im Team zu arbeiten und sich mit anderen auszutauschen. Diejenigen, die maximal zwei Tage vor Ort sind, nennen ebenfalls Zusammenarbeit als Hauptgrund, aber auch gemeinschaftliche Aktivitäten stehen ganz oben auf der Liste.

Bujak zufolge müssen Anwaltskanzleien ihre Räume auf all diese Zwecke ausrichten, um den neuen Arbeitsweisen Rechnung zu tragen. „Ein imposantes Büro allein reicht längst nicht mehr aus, um die Mandanten zu beeindrucken. Anwaltskanzleien müssen Arbeitsplatzerfahrungen schaffen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen.“ Aufgrund der Verlagerung von Status zu Leistung liegt der Fokus verstärkt auf den Mitarbeitenden und der Frage, wie die Raumgestaltung zum Wohlbefinden und Arbeitserfolg beitragen kann.

Steelcase Forschende haben drei Faktoren identifiziert, die das neue Arbeitsplatzerlebnis in Kanzleien maßgeblich beeinflussen:

Inklusion
Alle Stimmen sollten gehört werden, um individuelle Bedürfnisse zu ermitteln und Räume zu gestalten, die individuelle Arbeitsweisen unterstützen.

Flexibilität
Anpassbare Räumlichkeiten, Tools und Technologien ermöglichen das Angebot flexibler Arbeitszeiten und diverser Remote-Optionen, was für neue Talente besonders attraktiv ist.

Wohlbefinden
Damit die Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten können und sich am Feierabend noch genauso gut fühlen wie zum Arbeitsbeginn, müssen die räumlichen Voraussetzungen stimmen. Steelcase hat im Rahmen eines Forschungsprojekts herausgefunden, welche räumlichen Veränderungen notwendig sind, um den Bedürfnissen von Juristen besser gerecht zu werden. Impulse für ein optimales Arbeitsplatzerlebnis

Das Community Center ist der Dreh- und Angelpunkt der Kanzlei – der Ort, an dem sich alle Beschäftigten der Kanzlei treffen und arbeiten. Community Space
Als zentraler und leicht zugänglicher Ort der Begegnung ist der Community Space für die meisten Kanzleien eine echte Neuheit. Der leistungsstarke Raum unterstützt diverse mobile Technologien, bringt Menschen zusammen, fördert die Arbeitsplatzkultur, bietet einen authentischen Einblick in die Kanzlei und demonstriert den Mandanten gegenüber höchste Professionalität. Er steht allen Mitarbeitenden zur Verfügung - um konzentriert zu arbeiten, mit Kolleg*innen ins Gespräch zu kommen, eine Kreativpause einzulegen und gemeinschaftsfördernde Events zu veranstalten.

Privates Büro
In hybriden Arbeitsumgebungen nehmen private Büros eine andere Rolle ein als bisher. Ursprünglich ging es darum, sich voll und ganz auf die eigene Tätigkeit fokussieren zu können. Mittlerweile müssen sie mehrere Arbeitsweisen unterstützen, ausreichend Stauraum bieten und den Mitarbeitenden ermöglichen, nahtlos zwischen Fokus- und Zusammenarbeit zu wechseln sowie Präsenz- und Hybrid-Meetings abzuhalten, aber auch ihrer Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen. In diesem privaten Büro können Sie alleine, aber auch zusammen mit anwesenden oder remote zugeschalteten Kolleginnen und Kollegen arbeiten.

Konferenzzentrum
Das Konferenzzentrum ist heutzutage mehr als ein klassisches Prestigeobjekt und bietet einen leistungsstarken multifunktionalen Raum, um Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Mithilfe flexibler Möbel und Technologien entstehen Räume für hybrides Arbeiten, Besprechungen, Schulungen und Veranstaltungen, die gleichzeitig die Marke der Kanzlei darstellen.

Virtueller Gerichtssaal
Mit Beginn der Pandemie hielt die Videokonferenztechnologie Einzug ins Gerichtswesen. Der virtuelle Gerichtssaal bietet Juristen die Möglichkeit, aus der Ferne uneingeschränkt an Live-Verhandlungen teilzunehmen, und deckt so alle Anforderungen ab. Die Tischform (Ocular Besprechungstisch) ermöglicht es Angestellten im Justizwesen virtuell an Gerichtsverhandlungen teilzunehmen. Dabei haben sie einen guten Blick auf die Inhalte und Teilnehmenden können sich effektiv einbringen.

Wellness Hub
Kanzleien haben erkannt, dass sie das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden stärker fördern müssen, und setzen dabei zunehmend auf Wellness Hubs. In diesen Ruheoasen können Körper und Geist auf natürlich Weise entspannen, und gleichzeitig wird die Leistungsfähigkeit gesteigert. Unterschiedliche Settings (sowohl offen als auch geschlossen, diverse Sitzmöglichkeiten usw.), die die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden erfüllen, wirkten integrativ und strahlen psychologische Sicherheit aus.

“Die Erwartungen der europäischen Angestellten im Rechtswesen in Bezug auf die Arbeitsumgebung haben sich gewandelt. Sie kommen häufiger ins Büro als Mitarbeitende anderer Branchen und sie suchen verstärkt nach Umgebungen, die das Wohlbefinden und Zugehörigkeitsgefühl stärken.” Elena de Kan
Director Workplace Design & Consulting EMEA
Steelcase * Globale Umfrage der International Bar Association (Internationale Anwaltsvereinigung)

Als Forschende bei Steelcase WorkSpace Futures haben Patricia Kammer und Keith Bujak einen wertvollen Beitrag zu dieser Studie geleistet. Da hybride Arbeitsszenarien sich weiter etablieren, sind auch Anwaltskanzleien dazu bereit, ihre Räumlichkeiten entsprechend zu modernisieren. Standardisierte Einheitslösungen sind überkommen. Die Kanzleien erkennen, dass das Büro der Ort ist, an dem Weiterbildung, Mentorship und Zusammenarbeit stattfinden sollten und der die Arbeitsplatzkultur stärkt.

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