Fallstudien

Die Station A in der ICN-Business School in Nancy – Ein echtes Lernlabor!

Die Station A unterstützt die Zusammenarbeit mit externen Firmen und den Austausch zwischen Lehrern und Studenten sowie Studierenden untereinander.

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© Alain Wallior

Die Business School ICN möchte mehr interdisziplinäre Studiengänge entwickeln, um eine Vielzahl an Perspektiven zu ermöglichen und die Zusammenarbeit zu fördern.

„Seit mehreren Jahren bieten wir gemeinsame Studiengänge für die Studierenden der drei Universitäten auf dem Campus in Nancy an (ICN, ENSAD und École des Mines). Angesichts des Wachstums unserer Universität und der Eröffnung neuer Standorte in Paris und Berlin sowie der Empfehlung unserer Förderer ermöglichen wir diese interdisziplinären Studien für alle unsere Studierende. Unsere Herausforderung besteht darin, gemeinsame Studiengänge für alle ICNs anzubieten, unabhängig von ihrem geografischen Standort.“
Marie-France Clerc-Girard, Professorin und Leiterin des Fachbereichs ARTEM, zuständig für innovative Pädagogik.

Nach der Schließung des Campus in Metz stiegen die Studentenzahlen in Nancy. Deshalb entschloss sich Universitätsleitung Anfang 2020, ein neues Gebäude am Ende des existierenden Gebäudetraktes zu nutzen.
„Es geht darum, die Studenten durch die Konfrontation mit anderen Inhalten auf mehr Interdisziplinarität vorzubereiten. So können sie in Zukunft einfacher mit verschiedenen Personen zusammenarbeiten. Wir haben jetzt ein Gebäude, in dem wir Kompetenzen entwickeln können, die den Bedürfnissen der Unternehmen entsprechen. Wir wollen hier vor allem Soft Skills trainieren. So kam uns die Idee zur Station A“, sagt Marie-France Clerc-Girard.

Das bestehende Gebäude als Basis

Der erste Vorschlag der Logistikabteilung zur Einrichtung wurde als zu „klassisch“ erachtet. Die Universitätsleitung wollte innovativere Räume schaffen und beauftragte Marie-France Clerc-Girard im Frühjahr 2020 mit der Planung des Projekts in Zusammenarbeit mit Steelcase.


„Ich habe mich mit der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Steelcase und ihren Erkenntnissen vertraut gemacht. So verstand ich, welchen Einfluss die Raumgestaltung auf den Unterricht und auf die Beziehungen der Menschen und die verschiedenen Arten der Zusammenarbeit hat. Dadurch konnte ich einen großen Beitrag zur Raumgestaltung leisten.“

Marie-France Clerc-GirardProjektleiterin

Es galt zwei Probleme zu lösen: zum einen den Zeitdruck, da das Projekt bis Mitte September abgeschlossen sein musste und zum anderen bauliche Herausforderungen am existierenden Gebäude: „Das Gebäude stand bereits, alle Trennwände waren installiert“, betont die Professorin, für die die Unterstützung von Steelcase entscheidend war.

Im Laufe zahlreicher Besprechungen, von denen einige wegen der Covid-19-Pandemie digital stattfanden, nahm das Projekt Form an. „Zusammen mit Steelcase entwickelten wir Lösungen und es kam zu neuen Partnerschaften, beispielsweise mit einer Universität für Architektur und Design in Paris und einer anderen Hochschule in Mailand“, erklärt Marie-France Clerc-Girard. „Die Kommunikations- und Marketingabteilung der Universität war ebenfalls stark involviert!“ Die Nähe des Steelcase-Händlers SDIB in Nancy beschleunigte die Entwicklung ebenfalls. Arnaud Cour von SDIB und Raluca Chiuzbaian vom Steelcase-Designteam fanden die richtigen Lösungen für die verschiedenen Problemstellungen des Projekts. „Dank des Ausstellungsraums von SDIB konnten wir die Möbel und Farben leichter auswählen”, sagt Marie-France Clerc-Girard.

Weg vom Zellenbüro

Beim Projekt „Station A“ ging es vor allem darum, Orte zu schaffen, an denen sich Studierende wie auch Dozenten informell treffen können. „Wir mussten raus aus den Zellenbüros und Räume finden, in denen sich Dozenten, Forscher und externe Personen aus Unternehmen austauschen können. „Dieses Problem wurde durch Büroräume gelöst für drei bis vier Lehrkräfte mit unterschiedlichen Profilen und Fachgebieten. Zusätzlich wurden spezielle Fokusräume geschaffen“, erklärt Marie-France Clerc-Girard.

Offene Räume, speziell für den Lehrkörper, ermöglichen konzentriertes Arbeiten am Arbeitsplatz und fördern gleichzeitig den Austausch mit anderen, da sie auch informelle Bereiche bieten, die mit Couchtischen, Sesseln und interaktiven Tafeln ausgestattetet sind. Die oberen Stockwerke werden zur Gruppenarbeit genutzt. Hier findet man verschiedene Räume speziell für kreatives Arbeiten und Design Thinking sowie Lernstudios, hat die Möglichkeit zur Besprechung und zum Informationsaustausch. Darüber hinaus steht ein großer Raum für Vorstandssitzungen oder Workshops mit Unternehmen zur Verfügung.

„Unser Ziel ist es, Unternehmen auf den Campus zu bringen und den Austausch mit Studierenden auf neue Weise zu fördern“, erläutert Marie-France Clerc-Girard.

Büroräume für vier Dozenten

Großer Raum für Workshops

© Alain Wallior

Modularität und Konnektivität

Alle Möbel verfügen über Rollen und können einfach neu konfiguriert werden. Modularität ist die Grundlage dieses Raums. „Diese Flexibilität war möglich, obwohl die Räume durch feste Trennwände unterteilt waren. Das ist ein Pluspunkt dieses Projekts.“


„Die Körperhaltung wirkt sich auf die Beziehungen der Menschen untereinander aus: Wenn man sich im Gespräch mit den Studierenden bewegen kann, wenn man sich an verschiedenen Orten im Raum positionieren kann, verändert das sofort die Art und Weise, wie die Menschen die Dinge betrachten, wie sie lehren und lernen!”

Marie-France Clerc-GirardProjektleiterin

Case Study ICN environment
Lernstudio

© Alain Wallior


„Die bequemen Sitzmöbel und die Möglichkeit, Tische und Stühle verschieben zu können, sorgen sofort für eine gute Atmosphäre. Die Arbeit in kleinen Gruppen und Workshops wird erleichtert und wir können den Raum viel besser an unseren Tagesablauf anpassen.”

Pablo LévêqueStudent

Neben der Modularität steht die Konnektivität im Mittelpunkt der Station A. „Die vielen interaktiven Screens verändern die Zusammenarbeit“, so der Professor. „Wir haben viele Dozenten im Ausland, und diese Ausstattung wird es uns ermöglichen, Beziehungen weiterzuentwickeln, Begegnungen zu fördern und Workshops mit Partneruniversitäten durchzuführen!“

Case Study ICN environment
Design Thinking Raum

© Alain Wallior

Der K-Hub®: Eine Alternative zur Mediathek

Die Konnektivität ist auch eine der Stärken des K-Hub im Erdgeschoss des Gebäudes.
Der K-Hub ist ein Arbeitsbereich für Studierende mit digitalem Zugang zu Dokumenten. Dieses Konzept hat ICN bereits an seinen verschiedenen Standorten entwickelt. Es wird bereits seit 2018 umgesetzt. „Durch die bereits bestehenden K-Hubs konnten wir schon Erfahrung sammeln für die Konzeption in Nancy“, erklärt Séverine Koehl, Leiterin der Dokumentationsabteilung der Hochschule.


„Wir sind von den Bedürfnissen der Studierenden ausgegangen, die wir in den Mediatheken beobachtet haben: Sie brauchen individuelle und kollektive Arbeitsbereiche sowie Unterstützung bei ihrer dokumentarischen Recherche.“

Séverine Koehl(Leiterin der Dokumentationsabteilung

Case Study ICN environment

© Alain Wallior

Auch hier sind, ähnlich wie in einem Co-Working Space, verschiedene Arbeitsbereiche mit Stühlen und Tischen auf Rollen nebeneinander angeordnet. In der Mitte befindet sich ein großer quadratischer Arbeitsraum, die „Orange Box“, in dem fünf Studenten Platz finden.

Wir haben uns die für eine Digitalisierung der dokumentarischen Ressourcen entschieden: Buchattrappen in den Regalen, Zugang zu E-Books und eine Kombination von virtuellen Bücherregalen und Videos, die über die Plattform ScholarVox angeboten werden. An einer Stelle können die Studenten auch auf den Chatroom der Bibliothekare zugreifen.

Der K-Hub der Station A hat eine Fläche von 180 Quadratmeter. Es haben maximal 60 Studierende Platz. „Die Mediathek auf dem Campus ist oft überbelegt, weil sie auch von den Studenten der beiden anderen Hochschulen und der Universität Lothringen genutzt wird“, betont Pablo Lévêque. „Die Eröffnung des K-Hub erleichtert uns die Arbeit.“ „Da die Mediathek für unsere 300 Studenten zu klein ist, ermöglicht uns der K-Hub die eigenen Ressourcen von ICN herauszustellen“, fügt Séverine Koehl hinzu. „Wir können unsere Studenten hierherbringen, um sie in dokumentarischer Recherche zu schulen. Und das ist vor allem für die Diplomarbeit wichtig. Die Studierenden wissen nicht immer, wo sie die richtigen Quellen im Internet finden, oder wie sie mit den 15 vorhandenen Datenbanken umgehen sollen.“

© Alain Wallior

Das Lernlabor

Nicht weit vom K-Hub entfernt befindet sich im Erdgeschoss der Station A auch der ICN-Laden, eine rechteckige, ebenfalls orangefarbene Verkaufsfläche mit bepflanzten Wänden. „Dieser Raum hat eine sehr angenehme Wirkung, wenn man ihn betritt. Für uns ist er ideal gelegen und ermöglicht dem BDE, die Vorteile der Hochschule besser hervorzuheben“, freut sich Pablo Lévêque. „Insgesamt vermittelt die gesamte Station A den Eindruck von Modernität und Komfort. Sie ist eine Anerkennung für uns Studierende.“

Darüber hinaus bietet der ICN-Laden Bücher mit Bezug zur Region und den Themen der Hochschule (Kunst, Management, Technologie), aber auch Publikationen der Dozenten.
Jetzt gilt es diesen Ort, der im Februar letzten Jahres eröffnet wurde, aber aufgrund der Gesundheitskrise kaum genutzt wurde, mit Leben zu füllen.


„Wir werden neue Dinge in der Station A entwickeln. Zum Beispiel nehmen wir zusammen mit anderen Hochschuleinrichtungen teil an der Steelcase-Forschungsgruppe zu den Auswirkungen von Möbeln und Räumen auf den Unterricht. Wir wollen, dass dieser Raum ein Labor ist, ein Ort des Lebens, ein Ort des Experimentierens.“

Marie-France Clerc-GirardProjektleiterin

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