Zusammenarbeit

Warum die coolsten neuen Arbeitsbereiche ungenutzt bleiben

Lesen 2 Minuten

Büros ähneln heute häufig eher einem Café oder einem Boutique Hotel als dem Labyrinth aus Parzellen, Einzelbüros und Besprechungsräumen, die wir früher gewohnt waren. Momentan ist es besonders angesagt, Baristas und Barkeeper im Unternehmen zu haben. Dazu kommen flauschige Sofas, Tische im Landhausstil und bunt zusammengewürfelte Stühle. Egal, ob man von „Zwischenbereichen“, „Zwischenzonen“ oder „losem Mobiliar“ spricht – Unternehmen möchten damit immer das Gleiche erreichen: mit einem Arbeitsplatz, der entspannt und hip wirkt, neue Talente anlocken. Dieser Ansatz stellt eine komplette Umkehr von der in Großunternehmen üblichen Vorgehensweise beim Arbeitsplatzdesign dar. Die neuen Maßnahmen sollen die Kreativität beflügeln und der Unternehmenskultur und den Arbeitsabläufen eine menschlichere Note geben.

Es gibt da jedoch ein Problem: Kaum jemand nutzt die neu gestalteten Bereiche.

Zwar beschweren sich die Mitarbeiter nach wie vor über traditionelle Arbeitsumgebungen. Gleichzeitig bleiben die coolsten Arbeitsbereiche ungenutzt. Unsere Studienergebnisse zeigen, dass Angestellte einen Raum, der wie ein stylisches Wohnzimmer mit Plüschpolstern aussieht, nicht annähernd so oft nutzen, wie man meinen könnte.

Warum ist das so?

Die Antwort mag manch einen überraschen – aber Menschen wollen am Arbeitsplatz tatsächlich einfach ihre Arbeit bestmöglich erledigen. Spielerische Elemente in Arbeitsumgebungen sind sicher nicht verkehrt, allerdings sollten diese nicht die Produktivität hemmen. Den Mitarbeitern gefällt vielleicht die Coffee Shop-Ästhetik, aber sie nutzen dennoch lieber Räume, die sich wirklich zum Arbeiten eignen. Eine Einrichtung, die eher zum Fernsehen oder Lesen auf der Couch passt, hat nicht viel gemeinsam mit einer Umgebung, die entwickelt wurde, um Mitarbeiter mit Laptops zu unterstützen oder um sinnvolle Teamarbeit zu ermöglichen. Und das Herumlungern auf einem Sitzsack direkt auf dem Boden hemmt die Kreativität und Teamarbeit eher anstatt sie zu fördern.

Wird es also eine Kehrtwende geben zurück zu den seelenlosen, grau-beigen Parzellen von früher? Eher nicht. Büroräume können so gestaltet werden, dass sie sowohl entspannend als auch inspirierend wirken und dass die Mitarbeiter am Ende des Tages beim Verlassen des Arbeitsplatzes ein Erfolgserlebnis und ein Gemeinschaftsgefühl verspüren. Dazu muss sich allerdings die Herangehensweise ans Bürodesign grundlegend ändern. Es muss berücksichtigt werden, welche Arten von Raum die Angestellten benötigen und wie sie ihre Arbeit erledigen. Gleichzeitig ist es wichtig in Betracht zu ziehen, welche Gefühle der Raum bei den Mitarbeitern auslöst.

Weitere Pressemitteilungen zum Thema

Formwandler

Formwandler

Heute ist mehr als die Hälfte aller Besprechungen hybrid. Designer überdenken die traditionelle Sichtweise bei der Raumgestaltung, um Räume zu kreieren, die für jeden funktionieren.

Anreize für die Rückkehr ins Büro schaffen

Anreize für die Rückkehr ins Büro schaffen

Die Mitarbeiter können es kaum erwarten, wieder ins Büro zurückzukommen. Unternehmen bereiten sich deshalb gut auf die Rückkehr ihrer Angestellten vor und erhöhen die Sicherheit ihrer Arbeitsumgebungen. Aber was, wenn die vielen neuen Vorsichtsmaßnahmen dazu führen, dass im Büro eine eher bedrückende Atmosphäre herrscht und sich die Mitarbeiter dort noch isolierter fühlen als zu Hause?

Die Motivation ins Büro zu kommen ändert sich

Die Motivation ins Büro zu kommen ändert sich

Laut einer neuen Studie brauchen wir mehr Zeit als je zuvor, um unseren Arbeitsweg zu absolvieren, weshalb es immer wichtiger wird, einen guten zu Grund haben, ins Büro zu kommen.